Sonntag, 6. Juli 2014

Video-Games, die neuen Blockbuster - Teil 2

Werden Videospiele die besseren Blockbuster? Im ersten Teil habe ich die Unterschiede in der Rezeption von Videospielen und Filmen aufgezeigt. So bieten beide Medien verschiedenartige Unterhaltungen. Allein schon deswegen, weil Videospiele eine andere Interaktion bieten. Zusätzlich ähneln sich die Spiele immer mehr wie Kinofilme. In diesem Teil möchte ich auf genau diese Videospiele eingehen.


Das erste Spiel, dass genau diese Erfahrung bietet, ist meiner Meinung nach Fahrenheit von dem Entwickler Quantic Dream. Im Vordergrund steht nicht etwa das Spielen, sondern eher das miterleben der Geschichte. Die Erzählweise, Der Schnitt, und die Kameraführung während des Spiels erinnert auch eher an einen Kinofilm als an einem Videospiel. Der Spieler muss dennoch mit den verschiedenen Charakteren interagieren und die Story vorantreiben. Er allein lässt also den Film weiterlaufen.

Der inoffizielle Nachfolger Heavy Rain aus dem Jahr 2010 bleibt seinem Prinzip treu und stellt ebenfalls ein Film in einem Spiel dar. Die Hauptdarstellerin basiert außerdem auf eine reale Person, die per Motion Capture/Performance Capture abgefilmt wurde, um die Mimik aufzufangen. Im folgendem Video aus dem Jahr 2006! stellte der Entwickler auf der E3 genau diese Technik vor.


Games mit Schauspielern


Dies stellt für mich auch die Grenze dar, wo Spiele langsam zu Filme wurden. Technik, die sonst in Blockbustern zum Einsatz kamen, wurden immer öfters in Videospielen eingesetzt. Doch wie wird diese Grenze überschritten? Ich sage: Mit realen Schauspielern. 

In dem Game L.A. Noire beispielsweise spielen unter anderem Aaron Staton (Mad Man, Person of Interest) und John Noble (Herr der Ringe) mit. In Beyond: Two Souls werden die beiden Hauptcharaktere von Ellen Page (Inception, X-Men) und von William Dafoe (Platoon, Der blutige Pfad Gottes) gespielt und im aktuellen Call of Duty wird der Schurke von Kevin Spacey (House of Cards) dargestellt. 

Diese "Erfahrung" komplementiert die Videogames. Zum einen die parasoziale Interaktion, zum anderen die parasoziale Beziehung. Mit realen Schauspielern werden diese beiden Elemente zusammengefügt. Und ich denke, es ist selbstverständlich, dass die Wirkung der Spiele mit realen Schauspielern wesentlich größer ist, als mit unbekannten oder gar fiktiven Charakteren. Die Bindung zu den Charakteren ist stärker und der Spieler kann mit ihnen sogar interagieren - Was so in einem Film ja nicht möglich ist.

Der nächste logische Schritt sind Spiele, die immer öfter reale Schauspieler verwenden. Somit wird die Marke gestärkt und auch die Wiedererkennbarkeit sowie die Identifikation der Games. Langfristig können die Publisher so auch ihre enormen Marketing-Budgets senken, wenn stattdessen die Namen der Schauspieler als Marketing-Instrument fungieren. So wie es ja auch bei den Blockbustern ist, da reicht es oftmals auch, dass ein bestimmter Schauspieler mitspielt.

Übrigens: Beyond: Two Souls und L.A. Noire sind bis jetzt die einzigen Spiele, die auf einem Filmfestival vorgestellt wurden (Tribeca Film Festival). 


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