Dienstag, 10. Juni 2014

Neulich im Zug - Das Pfingstwochenende

Ich fahre eigentlich gerne mit dem Zug. Auch wenn ich mehr oder weniger dazu gezwungen bin als Pendler. Dennoch habe ich das Zugfahren nie als Strafe oder sonstwas empfunden, da ich die Zeit immer gut nutzen konnte. Doch erst letztens ist mir folgendes klar geworden. Ein Feiertag mit langem Wochenende + Hitze ist eine beschissene Kombination. 

Es fängt schon am Bahnsteig an. Ich sehe zahlreiche Bahnfahrer, die das lange Wochenende nutzen wollen. Einige mit Koffer, einige ohne Koffer. Die Hitze sieht man den Leuten förmlich an. Mittendrin: Ich.

Der Zug wird angesagt und die Leute machen sich bereit, wie vor einem 400-Meter-Lauf. Jetzt wird´s spannend: Der Zug hält und gleichzeitig geht die Menschlichkeit der Wartenden verloren. Die Türen öffnen sich und die heiße Luft aus dem Zug trifft auf die ebenso heiße Luft  von draußen. Genauso verhält es sich mit den Menschen. Panisch versuchen die Wartenden  in den Zug zu kommen - und die elend Aussehenden von drinnen zwängen sich irgendwie nach draußen.

Ist der Einstieg gelungen, kann man sich einen vorgewärmten und durchgeschwitzten Sitzplatz abschminken. Dafür bekommt man einen Stehplatz mit Kuschelfaktor. Festhalten braucht man sich auch nicht. Die vom schweiß klebenden Körper stabilisieren einen während der Fahrt. Und da der Türbereich eh mit Koffern voll steht, wird man auch damit ausreichend gestützt.

Irgendwie sehe ich noch keine Bahn-Mitarbeiter. Bekommen diese Hitzefrei? Oder wagt man sich einfach nicht in das Feuchtbiotop Namens Zugabteil. Naja egal. Die nächsten steigen ein. Mir fällt auf, dass sich so einige bei ihren Deo-Herstellern beschweren müssen. Denn hier herrscht ein Massenversagen vor. Und das riecht man auch.

Gleich kommt mein Ausstieg, aus dem Zug und aus dieser Geschichte. Ich hoffe, Weihnachten wird nicht so warm. Over and out!

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